Einleitung
Ich entdeckte ChatGPT erstmals im Februar 2023 und es wurde mir sofort bewusst, dass es für mich nicht mehr wegzudenken war. Auch nicht in meiner Aufgabe als Dozentin an der FH St. Pölten.
Im kommenden Sommersemester würde ich die Kurse „Illustration & Storytelling“ und „Screendesign“ unterrichten, die beide zum Masterstudium in Digital Marketing & Kommunikation an der FH St. Pölten gehören. Meine Absicht war es, ChatGPT gleich im Unterricht zu integrieren.
Worum geht es in den Fächern?
In „Illustration & Storytelling“ legen die Studierenden ihren Fokus auf die Kreation von ansprechenden Charakteren mit Adobe Illustrator, die als Maskottchen dienen sollen, während in „Screendesign“ die Konzeption und Realisierung von Webseiten mit Adobe XD vermittelt wird. In beiden Fächern wird auf eine Endpräsentation hingearbeitet, die als Benotungsgrundlage dient.
ChatGPT im Unterricht
Vor dem Beginn der Kurse arbeitete ich mit ChatGPT, um meine Unterrichtsmaterialien zu erstellen. Ich nutzte ChatGPT sowohl zur Unterstützung bei der Erstellung der beiden Projekt-Briefings, als auch zur Überprüfung der Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit dieser Dokumente. Da mir bewusst ist, dass bei langen Texten oft nicht genau nachgelesen wird, habe ich auch eine Checkliste mit erforderlichen Inhalten für die Präsentation erstellt. Ich dachte zuerst, dass diese vollständig ist, aber ChatGPT hat mich tatsächlich auf 2 fehlende Punkte hingewiesen.
Der nächste Schritt war, dass ich den Studierenden empfahl, schon vor Kursbeginn einen Account bei ChatGPT zu erstellen, falls sie natürlich nicht bereits einen hatten, um zu verdeutlichen, dass der Einsatz von ChatGPT im Unterricht gewünscht und unterstützt wird, und dass seine Verwendung nicht verheimlicht werden muss. Die Förderung der Technologieakzeptanz ist sehr wichtig.
Wofür haben die Studierenden ChatGPT verwendet?
In „Screendesign“ ermutigte ich die Studierenden dazu, ihre Arbeitszeiten zu dokumentieren, um ihre Zeiteinteilung im Hinblick auf verschiedene Arbeitsaspekte, wie Recherche, Arbeit in den Programmen und Präsentationsgestaltung, besser einschätzen zu können. ChatGPT kann aufgrund dieser Informationen eine Analyse machen und bei einer einfachen Kostenschätzung für die Projekte unterstützen.
In den Screendesign-Kursen entwickeln die Studierenden oft Konzepte für fiktive Marken, was die Erfindung von Namen, Positionierungen und weiteren Aspekten erfordert. Ähnliches gilt für die Maskottchen im Kurs „Illustration & Storytelling“, bei denen eine Hintergrundgeschichte erstellt werden muss. Solche Aufgaben erfordern eine erhebliche Investition an Zeit und Mühe, die dann bei den Übungen in den jeweiligen Programmen fehlt. Hier hat sich ChatGPT als nützliches Werkzeug erwiesen, da es die Studierenden bei der Erstellung dieser Elemente unterstützt und ihnen so wertvolle Zeit für die praktische Arbeit in den Programmen ermöglicht.
Des Weiteren wurden für die Websites normalerweise nur Lorem Ipsum Texte verwendet. Jetzt konnte aber klar gesagt werden „schreibe mir Texte für eine Website von einem Blumenladen“. Somit sah das Endprodukt bei der Endpräsentation einfach viel realistischer aus. Aber nicht nur Platzhaltertexte wurden generiert, sondern auch KundInnenrezensionen für den Online-Shop. Die Erfahrung, wie schnell solche Inhalte erzeugt und potenziell manipuliert werden können, sensibilisierte die Studierenden für die Analyse von Online-Inhalten.
Im Rahmen des Screendesign-Kurses stellte ich auch das Tool Midjourney vor. Eine der Studentinnen erwarb daraufhin ein Abo und nutzte das Text-to-Image-Modell, um eigene Produktbilder für ihre Webseite zu erzeugen. Das war ein wirklich unglaublich schöner Moment für mich. Es freut mich, dass meine Begeisterung für dieses Tool so übergesprungen ist. Dies erleichterte die Gestaltung der Webseite erheblich, indem stundenlange Bildrecherchen vermieden werden konnten.
Nach den Abschlusspräsentationen sammelte ich Feedback von den Studierenden zur Nutzung von ChatGPT. Sie äußerten, dass sie zwar nicht weniger Arbeit in ihre Projekte investiert hätten, aber mehr Zeit für die zentralen Aspekte der Kurse – das Arbeiten mit den Programmen – hatten. Diese Erfahrungen ermutigen mich, ChatGPT weiterhin in meinen Unterricht zu integrieren.
Für folgende Punkte konnte ChatGPT nun eingesetzt werden:
- Erstellung von Unterrichtsmaterialien
- Überprüfung der Verständlichkeit von Dokumenten
- Entwicklung einer Präsentations-Checkliste
- Unterstützung beim Zeitmanagement
- Kostenschätzung für Projekte
- Erfindung von Namen und Markenhintergrundgeschichten
- Generierung von Platzhalter-Textinhalten für Webdesign-Projekte
- Sensibilisierung der Studierenden für die Möglichkeiten der Online-Inhaltsmanipulation
Mein Fazit:
Mir fiel auf, wie routiniert die Studierenden bereits mit ChatGPT arbeiteten. Dies zeigte mir, wie nahtlos sich moderne Technologien in unseren Alltag einfügen können.
Das Ganze hat so gut funktioniert, dass ich in der Zukunft plane, meinen Kurs „Gestaltung von Werbemitteln“ neu zu strukturieren und sowohl ChatGPT als auch Adobe Firefly zu integrieren. Die Studierenden dieses Kurses haben durch ihre FH Lizenz Zugang zur Adobe Creative Suite und könnten somit auch Firefly und Photoshop Beta nutzen, aber das muss ich noch abklären.
Die Ergebnisse dieses Jahres, insbesondere die „sehr guten“ Projekte, scheinen sogar noch besser zu sein als in den vorherigen Jahren. Um eine genauere Einschätzung davon zu bekommen, wie die Studierenden ChatGPT in ihren Projekten nutzen, plane ich, zukünftig am Ende jedes Semesters detailliertes Feedback von den Studierenden zu sammeln, um ihre Erfahrungen besser zu verstehen und meine Unterrichtsmethoden kontinuierlich zu verbessern.
Dieser Blogbeitrag wurde ebenfalls mithilfe von ChatGPT verfasst. Das KI-Tool erleichterte es mir, meine Gedanken schnell und verständlich zu formulieren, und ermöglichte es mir, mich auf meine Kernkompetenzen, Design und Illustration, zu konzentrieren.
Disclaimer: Der gesamte Beitrag wurde mit ChatGPT verfasst. Das Headerbild, wurde mit Midjourney generiert.